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oder:
*Man kann auch mit der grössten Krücke TopShots machen*
So oft liest man im Forum (nicht nur hier im Club Sonus, auch in anderen) die Frage von Usern, ob sie sich eine neue Kamera zulegen sollten. Man ist offenbar mit der Qualität der Bilder nicht zufrieden. Das Modell, dass sie besitzen ist oft nur ein „klein wenig schlechter“ und ein bisschen älter als das „neue Objekt der Begierde“. Nur gut, dass in immer kürzer werdenden Intervallen, neue Modelle auf den Markt kommen.
Ich schaue mir dann die Bilder dieser Leute an, wundere mich. Frage mich eigentlich nur, wieso man für solche Bilder eine „bessere Kamera“ braucht. Eine „Neue“ macht das Top-Bild auch nicht von selbst. Denn all die 08/15, auf irgendwelchen Standards basierenden Motivprogramme können das Hirn eines Fotografen (= die Person hinter der Kamera) nicht ersetzen. Für gute Bilder braucht man immer noch Spürsinn, Erfahrung und ein bisschen was an Wissen, wenn auch nur den sogenannten Hausverstand.
Ja und man braucht noch was – gute Linsen nämlich. Das ist das, was die wenigsten glauben. Oder die wenigsten zu schätzen wissen. Es werden Top-Kameras gekauft – siehe die explodierende Zahl an A77-Usern rund um den Erdball. Sinnfrei nach dem Motto „Juhuuu, jetzt hab‘ ich eine Super-Kamera, jetzt kann ich endlich fotografieren!“.
Damit ist es aber mit der Bereitschaft, etwas Geld auszugeben schon vorbei. Ein Grossteil spielt sich nach wie vor mit irgendwelchen Kitlinsen vom Vorvorgängermodell oder sonstigen sub-optimalen, geschliffenen Aschenbechern herum, anstatt sich mit gerade bei dieser Kamera notwendigen, hervorragenden Linsen einzudecken. Es geht doch so auch – wozu brauche ich eine gute (leider meist auch teuere) Linse? Mein Motto: Lieber eine gute Linse ein Leben lang als alle drei Jahre eine Neue.
Vor einiger Zeit, als die A900 auf den Markt kam, hiess es, dass man die Qualität der Kamera vornehmlich mit guten Objektiven nutzen kann. Ich denke mir, dass dieselben Megapixel auf kleinerer Fläche eigentlich nach noch besseren Linsen schreien.
Ich habe am letzten Donnerstag endlich mal die Zeit und auch die Gelegenheit gehabt, einen kleinen Test zu machen. Durch meine langjährige Fotopraxis bedingt, kann ich Gott sei Dank auf die besten Linsen zurückgreifen, die für Sony Kameras gemacht wurden. Geplant schon lange, aber die Gelegenheit ergab sich nicht. Denn wegen eines Tests wollte ich nicht riskieren, vielleicht den einen oder anderen TopShot nicht machen zu können. Ein „On-Field-Test“ sozusagen – mit dem ältesten Urgestein aus Sony’s Digitalfotoära, der A100. Aber auch mit dem verstaubtesten aller verstaubten Bodies kann man – welch ein Wunder (?) - noch perfekte Bilder machen.
Ich hatte alle gewünschten Bilder im Kasten, perfekte Ansitze für Vögel direkt vor meiner Nase und vor allem ich hatte noch jede Menge Zeit. Also hab ich meine uralte A100 auf meine Linse geschraubt und versucht, damit einige Aufnahmen zu machen. Wie einfach doch damit Wildlife-Fotografie sein kann – von Haus aus ein Verlängerungsfaktor von 50% - damit würde das oft mühevolle Gewöhnen der Tiere an ein Tarnzelt entfallen.
Hier zwei Beispiele, die mich zugegebenermassen selbst überrascht haben:
(Bild 1)
(Link auf alte Club-Sonus Seite)
(Bild 2)
(Link auf alte Club-Sonus Seite)
Die einzigen echten Manko’s die mich persönlich betreffen:
x Zu grosse Auslöseverzögerung (es war nur mühevoll möglich den Rohrsänger mit offenem Schnabel zu
knipsen)
x Zu langsamer und unpräziser AF (aber jede 550-er hat einen besseren AF als die 100 und die 900
miteinander)
x Sehr bescheidener Sucher (vor allem wenn man die 900-er gewohnt ist)
x Das „fertige Bild“ hat mit der 100-er zu wenig Megapixel für wirklich grossformatige Drucke (8MP sind mir zu
wenig, mein Ziel sind derzeit 18-20MP für das Endergebnis)
Es ist mir leider bisher nicht gelungen eine A77 für einen Field-Test zu bekommen – in Österreich gibt es scheinbar keine Testgeräte. Nicht einmal für meine Fotoworkshops konnte ich eine organisieren. Eine Zeit lang hätte es mich echt interessiert.
Fazit meines Erfahrungsberichtes: Das was auf den Sensor trifft zählt für ein gutes Bild und der Mann/die Frau dahinter. Nicht das was die "Top-Kamera" daraus macht. Gute Linsen sind durch nichts zu ersetzen, also sollte man besser in einen guten bis sehr guten Linsenpark investieren, als pausenlos in neue Gehäuse.
Schönen Tag noch …
Lg, dieter
Hallo bati.
ich geb Dir vollkommen und in allen Punkten, besonders beim Rauschverhalten, Recht.
Auch ich habe mir eine, der heutigenTechnik angepasste, bessere Kamera gekauft.
Nicht weil ich angeben wollte; sondern genau aus dem von Dir beschriebenen Grund.
Dann die "Glaslinsen" gegen =bessere ?? =teurere= Objektive ausgetauscht.
Ja ja ich weiß, viele haben mir von Anfang an von SIGMA abgeraten.
Vielleicht mache ich jetzt keine BESSEREN Aufnahmen aber, in meinen Augen, SCHÖNERE mit Sicherheit.
Natürlich versuche auch ich die Technik der Kamera zu begreifen, zu verinnerlichen und umzusetzen.
Aber das geht nicht innerhalb einer so kurzen Zeit, ich bin 1/3 des Tages im Büro und wenige Stunden
mit meinem Nebenjob beschäftigt. Da kommt die Zeit für das intensive Fotografieren zu kurz.
Beste Beispiel; die HDR oder Paintingeinstellung - ein wenig zu hoch eingestellt - zu viel blauer Himmel -
und die Aufnahme wirkt übersteuert. Also die Aufnahme von mir, in der Gallerie, ist gemeint.
Ich halte meine a550 noch im Schrank als Zweitgerät, für den Fall der Fälle.
Kann aber immer nur wiederholen; der Aufstieg zur a77 war in Ordnung. Viele Jahre des Kennenlernens
liegen nun vor mir und meiner Kamera.
Nur meine Meinung und die finde ich FÜR MICH vollkommen richtig.
Gruß
Jürgen
Hallo Dieter
ich habe mit grossem Schmunzeln Deinen Beitrag/Test gelesen und stimme Dir in fast Allem zu.
Gutes Glas zu erwerben ist schon einer der drei wichtigen Schritte hin zum "besseren" Foto. Schritt 1 ist für mich die dauernde Selbstkritik/Weiterbildung meines eigenen Gehirns; Schritt 2 die Beherrschung des Kameragehäuses (grundsätzlich fast egal welches, wenn man dessen Grenzen kennt; das hast Du mit Deinen Testaufnahmen ja bewiesen). Schritt 4 (oder - statt Schritt - besser bei Tierfotos) geduldige Unbeweglichkeit.
Ich meine aber, auch mit "Flaschenböden", "Türstoppern", "Pflastersteinwerf-Ersatz(Linsen)" usw. lassen sich gute und bessere Bilder machen - wenn man sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der jeweiligen Kamera-Objektiv-Kombination genug auseinandergesetzt hat.
Selbstverständlich mache ich selbst keine besseren Fotos, nur weil ich mir die "bessere" A77 erworben habe; mich freut allerdings immer wieder die neu-gierige Frage im Feld und auf der Strasse: Du hast die A77; soll ich mir die auch anschaffen? Gut, noch häufiger ist "in the wild" der mitleidsvolle Blick: Du Sony, Du
Lg, Erwin
+*Hallo Erwin,*+
+*ich spreche Dich mal in Vertretung für alle Profis an.*+
*Könnt ihr (Profis) euch eigentlich vorstellen wieviel Spaß wir Amateure haben wenn uns mal ein tolles Foto gelingt?*
1.) Könnt ihr euch vorstellen wie schwierig es für uns ist, auf Grund des Zeitmangels, uns mit den Kameras so richtig auseinanderzusetzen und sie zu begreifen?
2.) Könnt ihr euch vorstellen wie unendlich kompliziert es für uns ist mit "Flaschenböden" (siehe 1) vernünftige Aufnahmen zu bekommen?
3.) Könnt ihr euch vorstellen wie schwierig es ist, wenn nicht angeboren, sich ein künstlerisches Auge anzueignen?
3.2) Meine Tochter steht nicht auf Fotografieren, hat aber das was ich mir wünschte zu haben, nämlich den Blick für das Motiv.
4.) Könnt ihr euch vorstellen warum wir uns eine a77 anschaffen?
4.1) Nicht weil wir glauben bessere Fotos damit zu machen, sondern weil wir mehr Möglichkeiten durch die Technik,in der Kamera bekommen, auf eine bessere Aufnahme!!!
5.) Diese technisch hochentwickelten Kameras sind für jeden Amateur eine +*Chance* +zu einem besseren Foto.
Ich glaube das ich nie ein Foto machen werde das auch nur annähernd an Fotos von euch rankommt, muss ich auch nicht, denn ich versuche zwar besser zu werden aber nicht perfekt.
Und ich glaube mit meiner Meinung für die meisten Amateure zu sprechen.
> mitleidvoller Blick?<
Als ich am WE das erste Mal Aufnahmen bei einem Springturnier gemacht habe schaute die neben mir stehende Fotografin (Profi) immer wieder auf meine a77 und mein Tamron und fragte dann ob ich damit zufrieden wäre. Sie nutzte eine Canon VF (Mark3?) und ein graues Schiebezoom (4,5-5,6?) auch von Canon. Tamron-Linse? Da rümpfte sie die Nase, nicht bei Sony, egal sie fragte ob wir die Aufnahmen an ihrem Laptop mal vergleichen könnten? Zugegeben das bessere Auge hatte sie, nicht aber die besseren Aufnahmen. Meine waren, ihre Meinung - begründen konnte sie es nicht, irgendwie besser. Schade nur das die a77 keine VF wäre. Dann habe ich ihr nahegelegt mal nach a99 zu goggeln. Total überrascht hat sie sich Notizen dazu gemacht.
Also wir rufen nicht nur Mitleid hervor.
LG Jürgen
Hallo Jürgen,
die ehrliche Art in der viele Menschen im Ruhrgebiet ihre Gedanken in Worte kleiden, empfinde ich hier im Forum als nicht angebracht. Profis gibt es hier nur ganz, ganz wenige.
Gruß
Hanspeter
Hallo Hanspeter,
entschuldige bitte aber ich verstehe nicht den Sinn deiner Antwort.
Meinst Du was ich geschrieben habe ist nicht angebracht? Oder meinst Du etwas anderes?
Gruß
Jürgen
Hallo Jürgen
da Du mich direkt angesprochen hast, will ich Dir auch ganz direkt antworten.
1. Ich bin von niemandem gewählt worden; deshalb vertrete ich auch niemanden (Ich bin ich: und das ist gut so).
2. Ich bin kein Profi; (Profi ist für mich eine ganz einfache Definition: jemand, der Geld mit seinen Bildern verdienen will/muss). Ich selbst fotografiere ausschliesslich aus Freude, Spass, usw. Mir ist in der Beurteilung, welche Bilder ich gut finde auch sowas von sch...egal, ob das Bild von einem weltberühmten "Profi" oder von meiner 3-jährigen Nichte aufgenommen wurde (klar: da gibts schon noch technische Unterschiede).
3. Mit 2. bin ich definitionsgemäss wi Du ein Amateur und als solcher kann ich ganz, ganz persönlich nachvollziehen, wenn ich selbst ein tolles Foto gemacht habe; gut: ich selbst finde es toll; Betrachter dagegen reagieren manchmal zu meiner tiefsten Enttäuschung mit einem freundlich "Ähäm" oder gar nicht. Abgesehen davon freue ich mich im Bereich der sog. wildlife-Fotografie auch mal schlicht über eine Beobachtung, die ich nicht fotografieren konnte.
4. Da (Tier-)Fotografie mein Hobby ist, nehme ich mir halt die Zeit - einen Zeitmangel kann ich bei meinem Hobby nie sehen (Oder dann habe ich meine verfügbare Zeit für etwas eingesetzt, das mir noch wichtiger war als mein Hobby; abgesehen davon kann - und zwar jeder - genügend Zeit freischaufeln).
5. Ich beglückwünsche Deine Tochter für den angeborenen "Blick aufs Motiv" - wenn Du ihn selbst nicht angeboren hast, dann gilt: trainieren, trainieren, trainieren - jederzeit, überall, immer.
6. Deine Punkte 4 und 5 sind aus meiner Sicht schlicht falsch; eine neue(re) Kamera macht nie "bessere Aufnahmen (trotz aller Technik, die das Fotografieren erleichtern kann)
Zu Deinem mitleid-heischend Abgesang: Schön, dass Du besser werden willst; versuche ich auch. Davon abgesehen: perfekter zu werden ist in meinen Augen das Gleiche wie "besser werden".
Lg, Erwin
Mein lieber Erwin ich habe Dich in Vertretung und nicht persönlich angesprochen, weil ich bisher der Meinung war das Du, TopShot und viele andere zu den Profis gezählt werden.
Ich habe nicht mit einem Wort geschrieben das eine neue(re) Kamera bessere Bilder macht; vielmehr habe ich damit zu verstehen gegeben das durch die höherentwickelte Technik dieser Neuen die Möglichkeit einer besseren Aufnahme, dank der inhaltlichen Technik dieses Wunderwerks, besteht.
Auf etwas Besonderes, Tiere, Industriebrachen oder Oldtimer, habe ich mich noch nicht festgelegt, es muss mich einfach nur ansprechen.
Mitleid-heischender Abgesang? Ich? Mitleid? Lächerlich.
Ich will nichts geschenkt, denn Mitleid bekommt man geschenkt - aber Bewunderung verdient man sich.
Und auf Bewunderung stehe ich absolut nicht, dass ist etwas für Leute ohne Selbstbewusstsein.
Wenn ich hier Aufnahmen einstelle erwarte ich mit Sicherheit, selbst bei dem schönsten Foto, keinerlei Bewunderung sondern Anregungen, Tipps, ein einfaches "schöne Aufnahme - spricht mich an" oder in entsprechenden Worten gekleidete Kritik zu den gemachten Fehlern.
LG
Jürgen
Hallo Jürgen,
das hat sich durch die Antwort von Erwin erledigt.
Gruß
Hanspeter
ach ja so mmmhhh
Meine besten Bilder habe ich mit einer Pentacon Six gemacht, zu der ich aber auch ein wirklich gutes Glas habe. Trotzdem bin ich von meiner 700 auf die 77 umgestiegen, wie Jürgen schreibt, mit den erweiterten Möglichkeiten erschließe ich mir ein größeres Spektrum.
Manchmal brauche ich eine Stunde oder länger, bis ich auslöse. Aber wenn meine kleine Tochter durch die Wohnung fegt, erfreue ich mich auch an der atemberaubenden Geschwindigkeit meiner neuen Alpha.
Und durch den neuen Sucher kann ich die Kamera jetzt sogar gerade halten .