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Die besten Methoden zur Rauschunterdrückung

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Uli_Schmidt
Mitglied

Die besten Methoden zur Rauschunterdrückung


Hallo miteinander,


das Thema "Bildrauschen" bei der 850er ist bekannt: bis ISO 400 o.k., bis 800 solala, bei 1600 und vor allem bei Helligkeitsschwankungen sind deutliche Farbflecken und eine weiche Bildwirkung erkennbar.


Meine Erfahrungen:


1) durch Bildentwicklung (RAW) lässt sich der Effekt leicht reduzieren (Sony Software),


2) bei ISO 1600 am besten die ISO-Rauschunterdrückung (Kamersoftware) abschalten - bringt viel !


Meine Fragen:


A) Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?


B) Weshalb bringt die Abschaltung der ISO-Rauschunterdrückung so viel ?


C) Welche Erfahrungen habt Ihr mit der speziellen Software "NeatImage" zur Reduktion des Bildrauschens gemacht ?


D) Wie sehen Eure Lösungen aus?


Viele Grüße Pete




21 ANTWORTEN 21
profile.country.de_DE.title
miggel-----
Besucher

Hi Pete und die Anderen mit euren Tipps,

ich hatte jahrelang eine Sigma SD14 (SD9 habe ich noch, noch schlimmer) - ein Rauschmonster >100 ISO ging kaum.
Bin da auch immer am Suchen gewesen wie man das in den Griff bekommt.

Habe da diesen spanischen Herrn mit einem komplizierten Namen Guillermo gefunden der das geradezu wissenschaftlich untersucht hat. Ich hoffe es ist erlaubt hier einen Link auf seine Seite zu setzen:
http://www.guillermoluijk.com/article/nonoise/index_en.htm

Ich teile hier meinen schönsten Internet Fundstücke mit euch

Leider in "neudeutsch" aber ich möchte das mal ganz kurz zusammen fassen. Es ist wohl so, das Chips von Digitalkameras unterschiedlich empfindlich auf Licht reagieren. Für die Belichtung 0-1EV steht die Hälfte der Bits mit der der Chip quantisiert zur Verfügung, von -1EV bis -2EV nur noch ein Viertel, usw. Je dunkler desto weniger Bits sind für die Lichtmenge da, bis dann eben nur noch Rauschen in den ganz dunklen Bereichen bleibt.

Ich fasse das mal noch kürzer zusammen. Belichtet eure Bilder so hell wie möglich! Da die heuten Kameras einen enormen Dynamikumfang aufweisen, steckt in den RAWs (und nur da drin) einen enorme Reserve.

Wenn man also ein Bild 1-2 Blendenstufen überbelichtet, ohne das es zu ausgefressenene Lichtern und Überstrahlungen kommt kann man im Raw Konverter diese 1-2 Blendenstufen wieder runter stellen. Vergleicht man nun dieses so fotografierten und entwickelten Bild mit einem "normal" gleich richtig belichtet aufgenommenen, an dem man keine Belichtungsänderungen im Raw Konverter vornimmt, wird man mit einem deutlich weniger rauschendem Bild belohnt. Macht man es anders herum und belichtet zu dunkel und zieht im Raw Konverter die Belichtung hoch, so zieht man auch das Rauschen mit hoch.

Ein Vergleich mit Ton Aufnahmen von früher drängt sich da auf. Nimmt man Musik zu leise auf (Analogtechnik, Tonband, Kassettenrecorder) und dreht hinterher den Lautstärkeregler hoch wird es mehr Rauschen ergeben als wenn man reichlich aussteuert (ohne klippen) und hört es sich leiser an, ist auch das Rauschen leiser.

Etwas OT aber vielleicht dazu thematisch doch ähnlich:
Der gleiche Herr hat basierend auf diese Erkenntniss eine Methode erfunden tuck-scharfe HDR zu machen OHNE Rauschen und OHNE Schärfeverlust. Er hat sogar ein konstenlosen Tool dafür erfunden, genannt Zeronise HDR, welchen man kostenlos bei ihm auf der Seite runterladen kann. Es arbeitet aber nur mit dem ebenfalls kostenlosen Raw Konverter DCRAW zusammen. Die Installation hat mich meine letzten grauen Haare auf meiner (fast) Glatze gekostet aber es funktioniert sooooooo gut. Man muss aber auch das Tonemapping wie dort beschrieben zu Fuss in Photoshop (Gimp) machen. Also nur was für Tüfftler nix Instant!

Hier mal ein Beispiel: Die hellen Häuser hinten sind real so komisch verschoben, keine Bearbeitungpanne.
(Bild 1)oder dies hier: Die Farbe ist so. Das sind Quecksilberdampflampen im Nebel
(Bild 2)Aber zurück zum eigentlichen Thema Rauschen. Ich benutze sonst auch gerne NIK Define welches sehr gut in LR eingebettet ist. Topas HDR gefällt mir auch richtig gut.

LG
Miggel

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Uli_Schmidt
Mitglied


Hallo Winfried,


danke, für deinen präzisen Beitrag. Für mich ist er zusätzlich informativ, in sich sehr klar und konkret. Fast wie eine Anletung zum Nachmachen. Im Moment bleibt keine Frage offen ! - doch eine kleine: Wie hoch in etwa ist bei dir der zeitliche Aufwand, solche Bilder gut aufzubereiten?


LG Pete

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Uli_Schmidt
Mitglied


Hallo Winfried,


danke, für deinen präzisen Beitrag. Für mich ist er zusätzlich informativ, in sich sehr klar und konkret. Fast wie eine Anletung zum Nachmachen. Im Moment bleibt keine Frage offen ! - doch eine kleine: Wie hoch in etwa ist bei dir der zeitliche Aufwand, solche Bilder gut aufzubereiten?


LG Pete

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Uli_Schmidt
Mitglied


Hallo Miggel,


deine Erfahrung und deine Empfehlung überbelichtete Fotos aufzunehmen finde ich sehr interessant und werde ich ausprobieren - Danke! Mit der Software bin ich mir noch nicht im klaren.


LG Pete

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Uli_Schmidt
Mitglied


Hallo Miggel,


deine Erfahrung und deine Empfehlung überbelichtete Fotos aufzunehmen finde ich sehr interessant und werde ich ausprobieren - Danke! Mit der Software bin ich mir noch nicht im klaren.


LG Pete

profile.country.de_DE.title
miggel-----
Besucher


Nicht das es zu Missverständnissen kommt. Rauschen vermindert man durch reichliches belichten.

Für sehr saubere HDR (eigentlich sind das vieleicht auch eher DRI) gibt es zeronoise.
Also sooo schwer ist es auch nicht. Das zeronoise installiert man ganz gewohnt wie jedes andere Windows Programm. Für die Installation des dcraw ist lediglich zu beachten, dass es aus bestimmten Gründen Sinn macht, es möglichst direkt unter dem root Verzeichnis zu installieren z. B. c:/dcraw. Dann lädt man die zwei Raw Files (0EV und +4EV) in dieses zeronoise.
Innerhalb dieses Programmes muss mann dann in einer bestimmte Reihenfolge der verschiedenen Arbeitsschritte ausführen. Mit etwas Übung geht das in ein paar Minuten. Also nicht so schnell wie mit den anderen HDR Programmen die ich kenne. Aber im Vergleich, den ich wirklich durchgeführt habe, sind die Ergebnisse einfach Phänomenal. Denn es ist wirklich so, OHNE diese Technik ist in jedem HDR das Rauschen angehoben egal wie toll das Ausgangsmaterial ist.
Auch das anschliessende Exposure Blending (Tonemapping war glaube ich der falsche Begriff dafür) muss man rel. fit in PS, CS oder Gimp sein. Mit Masken und Ebenen sollte man sicher umgehen können. also nicht was man mal so eben machen kann, wenn man keine Übung hat.

Ich bin sowieso gerade am überlegen ein Tutorial dafür zu erstellen, weil ich diese Technik für mich und für unseren Fotoclub die Buxehuder-Fotofreunde aufbereiten wollte. Aber im Moment bin ich gerade busy, weil ich noch Bilder für Fotoforum Award fertig machen möchte und meine Knippskisten Ansammlung bei ..... verticken möchte - also nagelt mich nicht auf einen fixen Termin fest. Ich bin mir auch sicher, das das nur ganz wenige Leute wirklich so umständlich machen wollen. Mir macht sowas nur eben Spass sowas auszuprobieren. Ach so eins noch. Die DRI/HDR? haben keinerlei Halos, diese hässlichen Helligkeit Säume an Kanten die man oft sieht.

Gruss
Miggel

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Winfried-H
Vielschreiber

Hallo Pete,


pauschal kann ich nicht beschreiben, wie lange meine Bearbeitungen dauern. Es hängt sehr stark vom Foto selbst ab und welche Details ich nacharbeiten möchte.
Die Zeitspanne liegt geschätzt zwischen ca. 15 Minuten und bis zu mehreren Stunden.


Für den (Link auf alte Club-Sonus Seite)habe ich so ca. 20-25 Minuten benötigt, für den (Link auf alte Club-Sonus Seite)in etwa den gleichen Zeitraum.


Voraussetzung ist ein gewisser Erfahrungsschatz im Umgang mit der eingesetzten Software, das dauert erfahrungsgemäß etwas länger, der Aufwand lohnt sich. Für die NIK Filter gibt es diverse Onlinekurse, die die Funktionalität gut verständlich rüberbringen.


Wenn Du mehr Infos haben möchtest, schick mir eine Kontaktanfrage, dann können wir offline per E-Mail weiter kommunizieren.


VG
Winfried

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Uli_Schmidt
Mitglied


Hallo Winfried,
danke für deine Antworten, die mir differenziert und plausibel erscheinen. Dein Angebot "Kontaktanfrage" nehme ich gerne an.


Da ich eher ein lebendes Fossil bin und überwiegend so fotografiere, dass mit dem Drücken des Auslösers das Foto fertig ist, sind meine Kenntnisse mit einer Bildbearbeitungssoftware nicht sehr tief. Hier bist du mir sicherlich haushoch überlegen. Doch nach meinen bisherigen Forendiskussionen habe ich meine Haltung überdacht und werde mehr im RAW-Format fotografieren.

Gerne würde ich mit dir in den direkten Kontakt kommen, um so das eine oder andere bei geeignetem Thema per mail zu erörtern.
Vielen Dank!
Pete






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padiej1970--------
Besucher


Hallo!


Danke für die vielen guten Informationen. Man lernt nie aus.


Ich bin oft in Hallen mit Sport. Es geht (na klar) um Eiskunstlauf und um Speedskaten (in der Halle). Ballsport fotografiere ich eigentlich nie.


Wenn Masse gefragt ist, dann nehme ich in JPEG auf. Mit "Neat Image" kann ich dann stapelweise entrauschen. Dieses Programm ist für JPEGs ganz gut. Mir gefallen die Ergebnisse.


Ich reduziere nach dem Entrauschen gerne die Bildgröße, da viele Informationen vom Rauschen und Entrauschen weggebügelt wurden. Da gehe ich gerne auf 6 MP oder weniger herunter.


Mein Motto - lieber scharfe 4 MP als verwaschene 24 MP (A77 - nicht A850). 1:1 ist für mich ab ISO 3200 kein Thema mehr, nur eine Entrauschungskontrolle.


Mit meiner neuen A77 werde ich am Wochenende in einer Halle sein und probieren. Ich melde mich dann mit den Ergebnissen.


Bei RAW nehme ich Lightroom. Wenn ich aber das selektive Entrauschen brauche, dann gehe ich von Lightroom in Photoshop Elements 10 (den großen Photoshop habe ich (noch) nicht und maskiere dann die Flächen, Stellen, die ich glatt haben will, bzw. umgekehrt.


So kann man bis ISO 3200 (6400 bei der Nex5N) sensationelle Ergebnisse bekommen.


Entrauschen in der Kamera ist so ein Thema. Mir ist klar, dass eine Kamera, wenn man schnell viele Bilder auf die Speicherkarte hämmert, sehr schnell entrauschen (glätten und bügeln) muss. Da leidet die Qualität.


Auf der anderen Seite ist es ein Hammer, was eine Nex oder A77 können. Verglichen mit älteren Boliden von Mitbewerbern kann man von einen neuen Ära der digitialen Fotografie sprechen.


Wenn man aber am großen PC oder Mac ein RAW in die Entrauschmaschinen wirft, dann muss schon etwas besseres heraus kommen. Es kommt aber sehr auf die Resultate an, die man will. Ich war ein echter Bügler und Glätter, aber ich werde immer körniger. Beim Druck (A4) fällt das Rauschen wesentlich weniger auf, ich denke, da verschwimmen die Pixel ineinander, es kommt zu eine Tintenentrauschung durch Vermischung.


Als sehr rauschresistent empfinde ich die Nex 5N.


Wer Low Light liebt, sollte sich diese Kamera genauer ansehen.


lg Peter










profile.country.de_DE.title
Yurguen
Besucher


Was Jens unten sagt, ist ja schon sehr komplett und sehr gut.


Rauschen steigt auch mit der Temperatur. Wenn ich in Haiti oder der Dominikanischen Republik viele Fotos mache, wird der Sensor sehr heiss, die ganze Kamera fuehlt sich dann sehr warm / heiss an. Dafuer halten die Batterien hier ewig!!


Wenn ich im Winter in England oder Deutschland foografiere, sind die Batterien ratzfatz leer, aber die Bilder rauschen viel, viel weniger!!