An Heiligabend 2008 hatte Musikjournalist Michaelangelo Matos die Nase voll. Durch das Internet und die Popularität von MP3 wurde er zum begeisterten Audio-Fan. Oftmals hat er mehrere Alben gleichzeitig heruntergeladen, wovon dann die meisten in seiner iTunes-Bibliothek lediglich Staub ansetzten, während er seinen Nachholbedarf der Titel stillte, die er versäumt hatte.
Daher hat er sich dazu entschieden, etwas dagegen zu tun.
Er startete einen Blog mit dem Namen „Slow Listening Movement“ und beschrieb seinen Plan im ersten Eintrag. „Ich muss meine Ohren putzen. Daher werde ich von Januar bis November 2009 mit einer Art Reinigungsritus beginnen. In diesem Zeitraum erlaube ich mir selbst, jeweils nur eine MP3 herunterzuladen. Die nächste MP3 darf ich erst herunterladen, wenn ich mir die erste angehört habe.“
Obwohl Matos bei dieser Herausforderung nicht vollkommen erfolgreich war, wurde dadurch eine Veränderung in Gang gesetzt. Die Leser und Kommentatoren seines Blogs haben es ebenfalls ausprobiert, und Musikkritiker von beiden Seiten des Atlantiks haben sich versammelt, um ihre eigene Einstellung zur Idee kundzutun. Die Slow Listening Movement wurde eine Bewegung.
Obwohl es sich bei Slow Listening primär um die mengenmäßige Begrenzung von Musik dreht, die wir konsumieren, geht es ebenfalls darum, zu lernen, wie wir wirklich genießen, was wir hören, und High-Resolution Audio verfolgt die gleichen Ziele.
Heutzutage hören die meisten von uns Musik, während sie sich auf etwas anderes konzentrieren - beim Training im Fitnessstudio, bei der Zubereitung des Abendessens oder während sie ihre Arbeit durchgehen - und schenken ihr nicht die ungeteilte Aufmerksamkeit. Wenn wir jedoch die Leute davon überzeugen, ihre dumpf klingenden MP3s durch High-Resolution Audio Dateien zu ersetzen, werden Musikliebhaber unserer Auffassung nach von den Vorteilen profitieren, ihre Lieblingstitel in unkomprimierter Qualität zu hören, während sie es langsamer angehen lassen und jede Note des Songs genießen.
„High-Resolution Audio berührt dich emotional in einer Art und Weise, die eine stark komprimierte Musikdatei mit niedriger Auflösung einfach nicht bieten kann“, sagt Eric Kingdon, technischer Marketingleiter für Sony und unser Audio-Experte. „Bei Musik geht es wirklich darum, mit der Performance eins zu sein – und wenn auch nur kur – können auf einem guten System die Wände fallen. In diesem Moment kannst du wirklich im Jetzt sein, und dies macht es zu etwas Besonderem und Lohnenswertem.“
Wir gestehen: High-Resolution Audio (und eigentlich Slow Listening) ist nicht für Jedermann. Viele Leute sind damit glücklich, ihre Musik nebenbei laufen zu lassen, während sie sich mit etwas anderem beschäftigten, und das ist auch vollkommen in Ordnung. Jedoch für diejenigen, die kopfüber in ihre Lieblingsmusik eintauchen möchten, bietet High-Resolution Audio neue Tiefen.
