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Interview mit Gemma Bardsley

jaylward
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Interview mit Gemma Bardsley

Autor: Sony Europe

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Mit dem Laufen anzufangen ist gar nicht so einfach. Man muss zwar keine Mitgliedschaften oder teure Verträge mit einem Fitnessstudio abschließen, aber es erfordert dennoch eine große Portion Motivation und Selbstdisziplin, vor allem wenn es draußen kalt oder nass ist.

 

Aber die harte Arbeit zahlt sich wirklich aus, und für Gemma Bardsley wurde das Laufen schon bald zu einer echten Leidenschaft.

 

Für Gemma, die in London lebt und im Bereich Social Media arbeitet, war das Laufen anfangs nur ein ganz normales Hobby. Aber mit der Zeit wurde daraus noch viel mehr für sie. Sie legte immer häufiger längere Strecken zurück und hat im Laufe der Zeit ihre Geschwindigkeit verbessert. Und bevor sie wusste, was passiert, ist sie 2011 beim London Marathon mitgelaufen. Seit damals hat sie jedes Jahr an einem Marathon teilgenommen. Und im Jahr 2014 hat sie den London Marathon in einer Zeit von drei Stunden und 30 Minuten hinter sich gebracht – und hat gleichzeitig Tausende Pfund für einen guten Zweck gesammelt.

 

Gemma erzählt mir, wie alles angefangen hat: „Früher als ich noch jünger war, habe ich viele Crosscountry-Läufe und auch viel Leichtathletik gemacht. Später an der Uni waren Partys dann doch verlockender, und ich habe einige meiner Trainingseinheiten sausen lassen. Als ich nach London gezogen bin, hab ich mir fest vorgenommen, dass ich eines Tages den London Marathon laufen werde.“

 

„Nach vier wirklich anstrengenden Monaten habe ich die Möglichkeit bekommen, den Marathon für die Wohltätigkeitsorganisation Rett UK zu laufen. Und als ich dann mein Trainingsprogramm regelmäßig durchgezogen habe, ist das Laufen mehr als nur ein Hobby geworden. Es wurde für mich unverzichtbar und Marathonlaufen wurde für mich zur Sucht.“ Sie spricht vom sogenannten „Runner's Guilt“, also dem schlechten Gewissen, wenn sie ein paar Tage nicht mehr gelaufen ist. „Das schlechte Gewissen hilft einem wirklich dabei, am Morgen aus dem Bett zu kommen.“

 

Musik als Motivator

 

Eine weitere Motivationsquelle für Gemma ist die Musik – und zwar so sehr, dass die Musik mittlerweile ein unverzichtbarer Teil ihrer Laufroutine geworden ist. Sie glaubt fest daran, dass man besser läuft, wenn man gleichzeitig seine Lieblingsmusik hört. Und sie legt es jedem nahe, einmal mit Musik zu laufen.

 

„Musik hat mich beim Laufen wirklich stark beeinflusst, vor allem damals am Anfang, als ich ganz alleine unterwegs war. Bei Wettkämpfen gibt es spezielle Songs, die mir den besonderen Kick geben, während andere Titel mich an eine bestimmte Person erinnern und mich so zum Schmunzeln bringen.“

 

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Sie erklärt, dass sie jedoch nicht nur einfach ihre Kopfhörer aufsetzt und es dann gleich losgeht. Sie wählt ihre Playlist bewusst aus und passt sie an die jeweilige Länge bzw. den Schwierigkeitsgrad des Laufes an. Für einen entspannten 3-Kilometer-Lauf braucht man also eine komplett andere Playlist als zum Beispiel für einen mörderischen Marathon.

 

„Für kürzere Morgenläufe wähle ich schnelle Musik, mit der ich schneller ans Ziel komme. Die Playliste für meine langen Läufe wähle ich ganz bewusst aus. Ich stelle sie so zusammen, dass sie mich ganz leicht durch zwei oder drei Stunden bringt.

 

„Workouts im Fitnessstudio sind viel intensiver und man wählt die Songs dementsprechend aus. Beim Laufen – und vor allem bei langen Läufen – braucht man Musik, die sich mit einem entwickelt und einen begleitet.“

 

Beats Per Mile

 

Als sie 2011 für ihren ersten London Marathon trainiert hat, kam ihr die Idee zu einer innovativen Website, die ihre Liebe zur Musik und zum Laufen vereint hat. Dank der Website Beats Per Mile, die von ihrem Freund Howard de Smet designt und von Marc Hibbins entwickelt wurde, konnte jeder Gemmas genauen Fortschritt beim London Marathon in Echtzeit beobachten und sogar verfolgen, welche Musik sie gerade hörte.

 

Gemma war von den Reaktionen auf „Beats Per Mile“ absolut überwältigt. „Wir haben Instagram-Fotos von berühmten Sehenswürdigkeiten auf der Strecke genommen und meine Playlist per Mixcloud übertragen. So konnten die Leute während meines Laufes dieselbe Musik hören wie ich. Es war überwältigend, als ich nach dem Marathon die ganzen Tweets zu meiner Songauswahl gelesen habe oder darüber wo die Leute überall an der Strecke standen oder aber dass die Leute während des Laufs für Rett UK gespendet haben.“

 

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Ihre unerschütterliche Leidenschaft für das Laufen war noch nie so offensichtlich wie letzten Oktober. Damals lief sie beim Halbmarathon in Amsterdam mit und hatte die Nacht zuvor kaum geschlafen.  

 

„Der Halbmarathon damals fand zur gleichen Zeit wie das Amsterdam Dance Festival statt. Ich hab bis 5 Uhr morgens im Trouw Nightclub gefeiert und bin dann am nächsten Tag den Halbmarathon gelaufen.“

 

Gemma ist sich sicher, dass die Sache mit dem Laufen wirklich jeder hinbekommen kann, und sie gibt all denjenigen wertvolle Tipps, die ihre Laufschuhe endgültig vom Staub befreien möchten. „Meldet euch zu einem offiziellen Lauf an und beginnt mit einer Distanz von 5 Kilometern, sucht euch vielleicht einen Freund, der euch zum Laufen motiviert. Oder steht noch vor allen anderen auf und geht raus zum Laufen.“

 

„Jeder kann mit dem Laufen anfangen. Man kann zu jeder Zeit und überall laufen – ohne großartige Vorbereitung. Einfach die Playlist zusammenstellen, die Laufschuhe schnüren und gucken, wohin einen die Beine tragen.“