Ab wann ist man Fotograf?

[Susanne-Jupe]

Gestern war ich in einem Atelier und habe meine Bilder mit Passepartous versehen lassen. Dort war auch ein Bekannter von mir, der mit einer Kundin von ihm ebenfalls Bilder rahmen lassen wollte. ( Der Typ mit der 5 D war es:)) ) .
Diese Kundin, übrigens sehr gut bei Kasse, hat meine Bilder gesehen und gefragt, ob ich auch Fotografin bin.
Bin ich eine?
Ich hab gesagt, dass ich Hobbyfotografin bin. Habe ja keine Ausbildung als Fotografin gemacht und das Fachwissen hab ich auch nicht.. das hab ich allerdings nicht erzählt:))))))
Der Bekannte meinte hinterher, ich hätte ruhig sagen können, ich wäre Fotografin....
Ich hätte gerne eure Meinungen dazu gehört.

LG Susanne

[Susanne-Jupe]

Hi Thomas,

das ist eigentlich das, was ich auch meine...

ich bin der Fotograf des Bildes, aber kein Fotograf im gelernten Sinne... Wow... es ist geschafft...:))

Und jetzt geh ich noch mal eben arbeiten..:)

[Peter_S.]

Hallo Susanne,

wenn Du Deine Bilder gerne verkaufen möchtest, dann eröffne doch auf whitewall.com eine Galerie.

Kostet meines Wissens nichts und ist eine prima Sache.

Frag mal Jens wie das geht - er hat soweit ich weiß auch schon eine eingerichtet.

Liebe Grüße
Peter

[Susanne-Jupe]

Auf der Photokina hab ich Whitewall auch gesehen und war schwer beeindruckt. Hatte mal rein gelinst, aber dann ist soviel passiert, dass ich es vergessen hab.
Werd gleich mal gucken gehen.
Danke dir:)))

[WAST__]

Hallo Susanne,
ich habe mal ein bisschen gesucht.
Schau Dir doch mal folgenden Link an http://bundesrecht.juris.de/hwo/anlage_b_195.html
Seit 2004 ist der Beruf Fotograf in der HWO Anlage B.
Das heißt, dass der Beruf von jedem ausgeübt werden kann der sich dazu berufen fühlt.
Der Fotografenmeister ist somit nur ein "Gütesiegel".
Dein Weg zur Fotografin wäre somit nur die Gewerbeanmeldung bei der Stadt oder Gemeinde und die Anmeldung bei der Handwerkskammer.

Dann kannst Du Werbung machen und verkaufen so viel Du willst.

Der Nachteil dabei, das Finanzamt will auch was davon haben.

LG Walter

[thokoe]

Das Gewerbe melde ich ja nur im Rathaus an. Was soll ich denn dann bei der Handwerkskammer?

[Blubbbspinat]

Nach den zahlreichen hilfreichen Beiträgen hier, scheint mir die Aneignung des Titels „Fotograf“ in Deutschland wegen der künstlerischen Dimension juristisch zwar leicht, aber immer noch eine Sache des eigenen Ermessens zu sein.

Theoretisch gesehen ist der Urheber eines Bildes auch für mich natürlich immer der „Fotograf“, wenn man sich in der Öffentlichkeit/ der Branche jedoch als solcher vorstellt, sollte man meiner Meinung nach aber den gängigen Erwartungen gerecht werden.

Von jemandem, der sich mir als Fotograf vorstellt, erwarte ich, nicht nur „einfach“ ein nettes Bild, sondern echte Wirtschaftskraft produzieren zu können.
Die benötigte Expertise und die Qualifikationen hat man sich über Prüfungen zertifiziert und/oder durch lange Erfahrung angeeignet und verfügt über die entsprechenden professionellen Methoden und Mittel.
In der Praxis bedeutet das für mich, Bilder nach Marktbedürfnissen zu produzieren (also Auftragsarbeiten von Paßfotos über Pressefotografie bis Modeshooting). Sich ausschließlich in der Fotokunst zu behaupten, halte ich für äußerst schwierig und selten wirtschaftlich.

Von daher kann ich Susanne verstehen, es evtl. ein wenig anmaßend (nicht unverschämt!) zu finden, sich neben
jemanden, der als Fotograf arbeitet, damit tatsächlich seine Brötchen verdient und für diesen Titel harte Prüfungen ablegen mußte, als gleichwertig zu stellen.

Den Begriff „Freie Fotokünstlerin“, den Thokoe nannte, finde ich da viel passender.
Ich finde, dass ich die zum Verkauf angebotenen Bilder dann auch aus einer anderen, wahrscheinlich viel positiveren (=verkaufsfördernden) Sicht betrachten würde.

[WAST__]

Hallo Thomas,
wenn man in Deutschland ein Handwerk oder einen handwerksänlichen Beruf ausführt, besteht Pflichtmitgliedschaft bei der Handwerkskammer!

LG Walter

[WAST__]

Hallo Jessy,
ich bin auch Deiner Meinung dass sich nicht Jeder Fotograf nennen sollte.
Für mich ist aber eher das Ergebniss einer Arbeit wichtig als irgend eine Prüfung die jemand vielleicht vor 30 Jahren abgelegt hat.
Wenn jemand kontinuirlich gute Fotos abliefert und durch diese Arbeiten noch an Aufträge kommt, warum sollte die oder der sich nicht Fotograf nennen.
Wenn ich die Biografien manch berühmter Fotografen anschaue, steht da selten etwas von einer klassischen Ausbildung.
Schau doch z. B. mal auf der homepage von Sigma unter Refernzfotografen nach.
Die meisten der dort gezeigten Fotografen sind Quereinsteiger.
Bei vielen Berufen und gerade in der Fotografie zählt doch die Kreativität zu den wichtigsten Dingen.
Und Kreativität kann man nicht lernen. Die hat man oder man hat sie nicht.
Es gibt schon bestimmte Regeln des Bildaufbaus und so.... aber manchmal kommt ein gutes Bild oder ein anderer Modetrend nur durch Bruch solcher Regeln zustande.

Und wenn den Leuten mein Stil gefällt und bereit sind dafür Geld auszugeben, warum sollte ich mich nicht Fotograf/in nennen dürfen?

Die Nachfrage regelt den Markt doch von selbst.
Es helfen die besten und schönsten Titel nichts wenn kein Mensch ein Bild von mir will!

LG Walter

[thokoe]

Ja Walter, da haste Recht. Ich hab damals als ich mein Gewerbe angemeldet hab, nichts von der Handwerkskammer gehört. Grafische Entwürfe zählen wohl nicht zum Handwerk

[Susanne-Jupe]

Hi Thomas,

es gibt wieder Unterschiede beim anmelden des GEwerbes und das kann teuer werden. Ich nehme jetzt ein kleines Nebengewerbe, damit mir keiner was kann. Ich werde meine Rechnungen sammeln und alles der Steuerberaterin geben.
Des weiteren werde ich demnächst sagen, dass ich die Fotografin der Bilder bin, ansonsten finde ich Jessis Aussage sehr gut, die da sagt,man kann sich freie Fotokünstlerin nennen.. hört sich nett an und stimmt ja irgendwie auch:)))

Danke vielmals für eure Aussagen:)))