Share your experience!
Hallo Carsten,
zu was soll ein UV-Filter nützen? Natürlich um das ultraviolette Licht raus zu filtern, das sich bei der Belichtung des Films negativ bemerkbar machen kann, ist doch logisch und auch sinnvoll ..... und ein Relikt aus der Zeit der analogen Fotografie, die ihre Bilder noch auf Film anstatt auf elektronischem Weg gespeichert hat.
Und wie sieh es heutzutage aus? Moderne Linsen sind in der Regel bereits hoch vergütet. Der Preisverfall durch die "Massenproduktion" beim derzeitigen Digitalkameraboom und die hiermit einhergehenden modernen Fertigungstechniken machen es möglich. Somit gelangt eigentlich so gut wie kein UV-Licht zum Sensor. Tja, und der Sensor selber ist für das UV-Licht eher unempfindlich. Verfügt er doch in der Regel über einen Infrarot-Sperrfilter, der darüber hinaus auch das UV-Licht sperrt. Somit gibt es eigentlich keinen grund eine weitere UV-Sperre ins optische System einzubringen.
Häufig wird der UV-Filter jedoch auch als "Schutzfilter" bezeichnet. Eine Funktion, die ihm allerdings keiner streitig machen möchte, bis vielleicht auf die Gegenlichtblende .... Also, wenn Du viel an Sand, Strand und Meer unterwegs bist oder auch in anderen Bereichen, wo die Frontlinse nachhaltig verschmutzt oder beschädigt werden kann, dann ergibt ein UV-Filter als Schutz Sinn. Vor mechanischer Belastung kann bedingt auch die Gegenlichtblende schützen, da Gegenstände ggf. gar nicht mehr bis zur Frontlinse vordringen können.
Du musst jedoch bedenken, dass insbesondere billige Filter die optische Leistung des Objektives deutlich herabsetzten kann. Jedoch ist ein teurer Filter meistens immer noch günstiger als der Wechsel einer beschädigten Frontlinse.
Also:
Aus optischen Qualitätsgründen kann man drauf verzichten.
Als Schutz vor grober Beanspruchung können sie sinnvoll sein.
Gruß
Axel
(Gesetzte Links können immer Werbung für irgendwas gemäß Telemediengesetz enthalten 🙂
Zeig mir nicht Deine Ausrüstung, ich will Deine Bilder sehen!
Hallo Axel,
AxelF. schrieb:
Verfügt er doch in der Regel über einen Infrarot-Sperrfilter, der darüber hinaus auch das UV-Licht sperrt. Somit gibt es eigentlich keinen grund eine weitere UV-Sperre ins optische System einzubringen.
na wenn diese Ansicht nicht in die Hose geht!
Was hat UV mit IR zu tun? Gar nichts - außer dass es sich um am Sensor ungewollte Lichtanteile handelt!
Der UV-Anteil des Lichtspektrums schadet dem Sensor nicht - das ist richtig.
Der IR-Anteil des Lichtspektrums ergibt eine Verfärbung zum Rotbereich und wird deshalb gefiltert - das ist auch richtig.
Aber grundsätzlich haben die beiden Bereiche nichts miteinander zu tun. Sie liegen am entgegengesetzten Endes des für das menschliche Auge sichtbaren Bereiches - siehe Skizze. Aber es ist nicht möglich, mit einer Vergütung beide Bereiche zu blockieren - das hat noch keiner geschafft, das wäre ein so genannter "Bandpas". In der Funktechnik ist es möglich, derartige zu bauen, so dass die oberhalb und unterhalb eines Bereiches vorkommenden Frequenzen weggesperrt werden und nur der gewünschte Anteil durchgelassen wird. Das ist aber bei einem optischen Filter nicht möglich - ein IR-Sperrfilter sperrt nur ausschließlich die IR-Anteile weg. UV kommt ungehindert durch, aber es wird durch die Vergütung der Linsen schon vor dem Sensor gesperrt!
Du hast alos Recht mit deiner Aussage, dass man ein UV-Filter deshalb bei der digitalen Fotografie nicht mehr braucht, aber die Begründung ist falsch!
Es gibt bislang kein Verfahren, mit dem man UV und IR gleichzeitig wegfiltert, ohne den sichtbaren Bereich entscheidend zu beeinflussen - das wäre in der Fotografie fatal! Die einzige gangbare Lösung ist die Kombination (Verklebung, Verkittung oder Anschmelzung) eines UV-Filters mit einem IR-Filter zu einem kombinierten Filter. Verschiedene Firmen wie Schneider Kreuznach oder Rodenstock bieten derartige Filter an, aber diese werden explizit als UV/IR angeboten. Das IR-Filter vor dem Sensor sperrt NUR IR und ein UV-Filter ist NUR gegen UV! Manche klagen jedoch bei kombinierten Filtern über eine Verschlechterung der Bildqualität!
Also gilt:
LG Gerhard
Moin Gerhard,
jo, hast recht. Bei den modernen CMOS-Sensoren spielt das UV-Licht keine Rolle mehr. Meine "ältere" Videokamera hat bei ihrem CCD sowohl einen IR, als auch einen UV Sperrfileter, da der Sensor hier noch auf das UV-Licht reagiert.
Nun ja, wenn man beide Seiten eines Trägers mit unterschiedlichen Sperrschichten versieht, bekommt man einen IR und UV Cut-Filter. Mit einer Vergütung schafft man das nicht, aber mit einem Träger.
Ich habe weder einen UV-, noch einen IR-Filter zum draufschrauben. Will ich auch nicht haben. Das einzige was mich irgendwann noch mal reizen würde wäre echte Infrarotfotografie. Das ist aber ein ganz anderes Thema.
Gruß
Axel
(Gesetzte Links können immer Werbung für irgendwas gemäß Telemediengesetz enthalten 🙂
Zeig mir nicht Deine Ausrüstung, ich will Deine Bilder sehen!
AxelF. schrieb:
Nun ja, wenn man beide Seiten eines Trägers mit unterschiedlichen Sperrschichten versieht, bekommt man einen IR und UV Cut-Filter. Mit einer Vergütung schafft man das nicht, aber mit einem Träger.
Nein, geht nicht, da bekommt man probleme mit den CA`s. Der Träger kann noch so dünn sein - wenn die beiden Schichten nicht beisammen sind, hat man unterschiedliche Brechungsindexe, das die Frequenzen so weit auseinadner liegen. Deshalb werden für diesen Fall zwei unterschiedlich beschichtete Träger mit der Beschichjtungsseite zueinander verklebt. Obwohl diese Klebeschicht seeeeeeehr dünn ist, hat es bereits Auswirkungen auf die Qualität!
AxelF. schrieb:
Das einzige was mich irgendwann noch mal reizen würde wäre echte Infrarotfotografie. Das ist aber ein ganz anderes Thema
Ja, reitzt mich auch. Dann lassen wir doch einfach unsere A700 umbauen - mache ich heuer ohnehin ... Makario wartet schon.
Wozu soll sie sonst noch gut sein? Arbeiten tue ich mit der A77 - oder deren Nachfolger ...
LG Gerhard